Dienstag, 9. August 2011

London: Soziale Unruhen

Aus London erreichen uns schreckliche Bilder über "Jugendkrawalle".  Als "Nerds" haben wir am PC den Vorteil die Bilder zoomen zu können. Das haben die Medien natürlich nicht *hüstel*.Was verstehen Medien und Politiker unter Jugendlichen und Kindern? Also, bei uns ist das rechtlich so: Alles unter 18 Jahren gilt als Kind und minderjährig. Wer 18 Jahre wird ist volljährig und gilt als erwachsen. Teilweise sind die Bilder sehr ungenau und die Gesichter sind verdeckt. Man weiß aber ganz genau wie alt sie sind. Es sind verschiedene Altersgruppen vertreten.

"Rebellen" in London auf dem Vormarsch - "Randalierer" in Libyen auf dem Rückzug"
"Soziale Unruhen London, Birmingham, Liverpool, Bristol-ein Flächenbrand"

Wir können den Unmut der Menschen über eine verfehlte Sozial- und Kürzungspolitik und die Arbeitslosigkeit verstehen. Die Gewaltanwendungen nicht. Durch das Abfackeln, Treten und um sich Werfen wird anderen ihr Hab und Gut genommen. Ihr trefft die Falschen. Hey Londoner, warum geht ihr nicht zum Buckingham Palast oder in die Downing Street 10 und stellt euch als Schweigemauer geschlossen hin? Ihnen wird die Düse gehen. Umstellt die Premiumschmarotzer und fordert von ihnen eure Rechte. Macht Verbesserungsvorschläge, statt sinnlose Gewalt auszuüben.

Cameron will der Gerechtigkeit genüge tun, droht mit harten Strafen, will mehr Polizisten einsetzen und steht auf der Seite von Menschen, die sich an Gesetze halten. Dann kann er nicht auf der Seite von Politikern stehen. Sie halten sich selten an Gesetze, weder bei der Gesetzgebung noch bei der Ausführung.

Wie wäre es mit der viel gepriesenen sozialen Gerechtigkeit? Wo sind die Strafen für Wirtschaftsbosse, Lobbyisten und Politiker, wenn sie Gesetze missbrauchen oder umschiffen?

Wir leben im Ruhrgebiet und haben uns Gedanken gemacht, was passiert, wenn die Menschen in D ungehalten werden. Wahrscheinlich sind es zuerst die Großstädter, die aufstehen. Das Ruhrgebiet hat sich im Laufe der Geschichte schon öfter aufgelehnt. Von der Pinge zur Industriekultur: Geschichte des Ruhrgebietes. Das Ruhrgebiet ist ein Ballungsgebiet. Eine Stadt geht in die nächste über. Watt'n richtiger Potti iss, hängt an der Arbeiter- und Kumpelmentalität.

Wir können es uns auch von den enttäuschten Menschen der "neuen" Bundesländer vorstellen. Sie haben vergeblich auf die versprochenen blühenden Landschaften gewartet. Versprechen, die nicht eingehalten werden, können Zündstoff bieten. Das Ganze noch in Kombination mit Existenznot, keine Arbeit, kein Ausbildungsplatz, keine Perspektive, wenig Geld, an den Börsen kracht es...

Ich verstehe an GB nicht, dass sie angeblich mehrheitlich an ihrem Königshaus festhalten. Mein Stolz würde mir verbieten Adeligen zuzujubeln. Ihr Vermögen häufte sich jahrhundertelang durch Ausbeutung der Arbeitskraft anderer. Darunter viele Kinder in Fabriken und Schächten. Bei der Hochzeit von dem Willi mit der Kate waren so viele Menschen auf der Straße und jubelten ihnen zu. Für die? Nä, im Leben nicht.

Als ich noch in Düsseldoof lebte haben wir beim Eishockey und anderen (sportlichen) Ereignissen Kölner empfangen mit Transparenten: "Die Landeshauptstadt Düsseldorf grüßt Köln" oder "Willkommen, Kölner Haie". Das verlief meist friedlich. Auch wenn Eishockey als aggressivere Sportart gilt, hat es Ausschreitungen wie beim Fussball nicht gegeben. Die Köln-Düsseldorfer Fehde ist in Wahrheit von den Medien hochgepuscht worden.

Ein große Gefahr ist die manipulative propagandistische Kraft der Massenmedien. 

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