Sonntag, 19. Juni 2011

Ein Schulbericht

So chaotisch geht es an deutschen Schulen zu. Ausnahmsweise verlinke ich einen Artikel aus Welt-Online. Es ist ein Bericht über eine Schule und nicht über deutsche Schulen. Das es solche Zustände gibt, streiten wir nicht ab.

Angelassenes Handy im Unterricht und simsen? Es bedeutet bei uns, dass das Handy konfisziert wird. Die Schüler können es sich nach dem Unterricht im Rektorat abholen. Der Rektor ist eher ein Vertreter der Kuschelpädagogik, aber nicht der Co-Rektor, der sich um solche Angelegenheiten kümmert. Vor seiner rigorosen Art haben die Schüler Respekt. Wer es öfter versucht, bekommt eine Schulbenachrichtigung nach Hause.

Schwänzen? Einen Tag können sie fehlen und müssen eine Entschuldigung der Eltern vorlegen. Tut es jemand nicht, gibt es eine Benachrichtigung. Wer länger fehlt, braucht eine ärztliche Krankmeldung. Die Oberstufenschüler brauchen ein ärztliches Attest. In NRW gibt es Erlasse über die Kooperation zwischen Schulen, Jugendämtern und Polizei. Wer seine Kinder nicht regelmäßig zur Schule schickt, muss mit Maßnahmen rechnen. Der darf dann auch mal im Streifenwagen sitzen.

Hausaufgaben nicht gemacht? Dreimal und die Eltern werden informiert. Kommt es weiter vor, droht der Klassen- oder Schulwechsel.

Messer dabei? Messer sind verboten. Wenn Schüler erwischt werden, müssen sie Klassenzimmer und Flure putzen, den Hof fegen, Laub aufsammeln oder Schnee schüppen und damit leben, dass andere feixen. Der Hausmeister, vor dem sie bannigen Respekt haben, sorgt dafür.

Respektloses störendes Verhalten gegenüber Lehrkräften oder Mitschülern bedeutet, dass sie Sanktionen treffen. Rektorat, Lehrkräfte und Eltern haben sie gemeinsam erstellt. Genau darum geht es. Kooperation. Seit die Blagen wissen, dass wir uns regelmäßig treffen und an einem Strang ziehen, ist es friedlicher geworden. Etliche Schüler und Eltern, die sich nicht bemühen, schlug es fast nach hinten um, als sie den Maßnahmenkatalog lasen. Was so streng? Das ist nicht streng, sondern es geht um Respekt im Umgang miteinander und Konsequenzen für mieses Verhalten. Man kann Schulen nicht die ganze Verantwortung übertragen. Eltern müssen mit im Boot sitzen.

"Unser" Gym schickt alles schriftlich an alle Eltern, die eine Unterschrift wegen der Kenntnisnahme leisten müssen und beruft sich dabei auf die Schulgesetze und die möglichen Folgen. Kommt die Mitteilung nicht unterschrieben zurück, haken sie nach. Dann kann keiner sagen: "Ich habe nichts gewusst."

Die Polizei hält in Schulen regelmäßig Vorträge über Jugendkriminalität, Internetgefahren, sexuellen Missbrauch, Verkehrsverhalten, Mobbing und Stalking. Das machen sie wirksam und nachhaltig. Sie machen ihnen bewusst, dass ihre Minderjährigkeit nicht Straffreiheit bedeutet und Eltern nicht unbedingt für ihre Kinder haften müssen. Sie rattern ihnen die §§ um die Öhrchen. Wenn die Bullis da waren, hat es bei den meisten Klick gemacht. Ansonsten, wer nicht hören will, muss mit den Konsequenzen leben.

Wir haben nach einigen Pensionierungen neue junge Lehrkräfte bekommen. In ihrem Unterricht machen die Schüler keinen Unfug. Sie sind voller Elan und Engagement und leiden noch nicht unter Burnout oder Resignation. Neue "Besen" fegen gut. ;-). Die Schüler wissen genau, was sie sich bei wem erlauben können und was nicht.

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