Freitag, 6. Mai 2011

Polizei vs. Polizei oder dumm gelaufen

 "Pfefferspray-Einsatz am 1. Mai in Kreuzberg
Polizisten verletzen Zivilbeamte
Bei dem umstrittenen Pfeffersprayeinsatz der Polizei am 1. Mai sind offenbar auch acht Polizisten verletzt worden. Zwei Zivilbeamte erstatten Anzeige gegen ihre Kollegen."

Waren die Beamten nicht lieb und artig? Den Zivilbeamten wünschen wir viel Schneid, Durchhaltevermögen, Mut und Glück. Warum waren sie in zivil da? Zum Stänkern, zur Beobachtung oder nur so? Sie müssen damit rechnen, dass sie von nun an als Nestbeschmutzer behandelt und geächtet werden. Polizeipräsident Glietsch soll behauptet haben das Reizspray sei nur nach gezielten Angriffen auf Beamte eingesetzt worden. Ich habe ganz andere Zeugenberichte gelesen. Zeugenberichte mögen subjektiv sein. Sie entsprechen meist eher der Wahrheit. Man muss sie wie ein Puzzle zusammenbasteln. Wenn Herrn Glietsch keine Strafanzeigen von Betroffenen bekannt sind, kann es an Desinformation liegen, daran, dass es Polizeibeamte gibt, die nicht bereit sind Anzeigen gegen ihre Kollegen aufzunehmen bzw. den Betroffenen bekannt ist, dass solche Anzeigen meist im Sand verlaufen.

"Schmerzhafter Irrtum auf Mai-Demo
Polizisten verprügeln Kollegen"
Solche schmerzhaften Erfahrungen haben schon viele Demonstranten gemacht. Ja, und oft grundlos. Es ist schwierig in die Beweislage zu gehen, wenn man auf Seiten von Beamten und Justiz auf eine Mauer des Schweigens und der Ignoranz stößt. Es ist nicht der erste Mal, dass Beamte gegen Beamte vorgehen. Vielleicht sollten sie sich demnächst doch besser kennzeichnen. Haben sie jemals die Schreie gehört? Ich bin Beamter oder anders ausgedrückt: nehmt die anderen.

Unterstützung könnte man von ihnen bekommen: Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten (Hamburger Signal) e.V.

Wir fühlen uns bedroht von Ihnen und Ihrer Polizei.

Diese gepanzerten bewaffneten Robocops sehen wirklich sehr bedrohlich und furchteinflößend aus. Man sollte einen Unterschied ziehen zwischen diesen augenscheinlich "angespitzten"  Einheiten und der normalen Einsatzpolizei, die sich noch an das erinnern, wozu sie eigentlich da sind. Ihre Polizei, professionell, bürgerorientiert, rechtsstaatlich.

Über die hiesige Polizei können wir aus unserer Erfahrung kaum meckern. Sie sind gesprächsbereit und kooperativ, ausser der Stadtsheriff kommt umme Ecke. Das ist ein John-Wayne-Verschnitt, der seine Jacke beiseite schiebt und die Hand in Richtung Waffe führt. Meine Uniform macht mich mächtig. Sein Lieblingssatz: "Ich kann auch anders". Wenn es nach ihm ginge, würde er jede Nichtigkeit ahnden. Seine Kollegen haben eine Ehrenmedaille verdient, weil sie ihn regelmäßig zurechtweisen müssen, damit er sein hochnäsiges überzogenes Podest verlässt.

Bleiben Sie stehen, ich muss ihr Fahrrad auf korrekte Bestückung untersuchen. Zu Jugendlichen, die am Brunnen Eis schlecken: "Kleckert bloß nicht, sonst...." Das sind die Willi Wichtigs in Uniform. Die "Krönung" bei uns sind Ordnungsbeamte. Sie haben einen Infostand, ein Mahnmal oder eine Demo angemeldet? Wir haben in unserer Gewissenhaftigkeit so viel Zeit, dass wir drei- bis fünfmal vorbei kommen, um die Anmeldeformulare und die Genehmigung zu überprüfen. Polizisten stehen meist lässig angelehnt an ihren Autos und wenn es ihnen zu bunt wird oder man ihnen einen auffordernden Blick zuwirft, ein wenig gestikuliert, schreiten sie hilfreich ein. Die Bezeichnungen Schutz- oder Wachmann sind doch noch nicht verloren gegangen und das ist gut so.

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