Sonntag, 23. Januar 2011

Die "Einzelfälle" der Bundeswehr oder des Verteidigungsministeriums?

Der Luftangriff bei Kunduz am 4. September 2009

Das war "ungünstig" kurz vor der Wahl. Ca. 15 km südlich der Stadt Kunduz im Norden Afghanistans wurden zwei von vermeintlich Taliban gestohlene Tanklastwagen und die in der Nähe anwesenden Menschen, die sich "bedienen" wollten, bombardiert. Oberst Klein hatte sich offensichtlich ein "wenig" verschätzt.

Es erfolgte ein Bombenabwurf aufgrund teilweiser falscher Angaben. Der Abwurf soll von zwei US-amerikanischen Flugzeugen ausgeführt worden sein. Schneiderhan und Wichert wurden gefeuert, obwohl es zunächst laut von und zu Guttenberg eine angemessene Reaktion von Oberst Klein war, was er Wochen später anders formulierte. Nach Nato-Einschätzung wurden bis zu 142 Menschen getötet und weitere verletzt. Darunter waren viele Zivilisten. Kollateralschaden? Es soll die bisher mit Abstand größte Zahl von Opfern durch einen Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr und der ISAF gewesen sein. Zumindest, was wir offiziell wissen.

Die Gorch Fock

Eine Offiziersanwärterin der "Gorch Fock" ist tot. Sie soll in der Takelage auf Befehl geklettert haben und ist tödlich abgestürzt. Wer das nicht tut, soll der Gehorsamsverweigerung schuldig sein. Mehr und mehr Rekruten packen über den Drill an Bord aus. Es ist die Rede von vorsintflutlichen Zuständen an Bord der "Gorch Fock". Man schlafe in Hängematten. Die Privatsphäre würde ausgeblendet. Anscheinend sind Frauen in der unangenehmeren Ausgangsposition. Von sexuellem Druck ist die Rede. Der Kapitän wurde von Herrn von und zu Guttenberg gefeuert. Im "Feuern" ist er offensichtlich "gut".

Sollte man nicht vorher allgemein alle Umstände untersuchen, bevor Schnellschussreaktionen erfolgen, um möglicherweise von eigenen Fehlern abzulenken? Als schuldig gilt vor Gericht, wem die Schuld bewiesen wurde. Bis dahin gilt man als unschuldig, bis auf die üblichen gezielten öffentlichen Vorverurteilungen zu diversen Fällen. Und warum gibt es noch ein Segelschiff in der Marine? Prestige? Zum Vergnügen?

Das gilt als Lied der "Gorch Fogh":


Das unsachgemäße Hantieren mit einer Waffe als Todesursache

Mitte Dezember soll in Afghanistan ein BW-Soldat ums Leben gekommen sein. Zunächst hieß es, der Soldat soll sich beim Reinigen seiner Waffe eine Schussverletzung zugefügt haben. Es gibt eine neue Version. Er soll durch die Kugel der Waffe eines Kameraden getötet worden sein. Die Staatsanwaltschaft soll gegen einen Thüringer Kameraden ermitteln.

Die Feldpost der BW-Soldaten

Feldpost der in Afghanistan diensthabenden SoldateInnen soll geöffnet worden sein. Briefgeheimnis ade. Die Frage ist, von wem? Wahrscheinlich war es die Post? Herr von und zu Guttenberg bezeichnet die Vorgehensweise als "unhaltbaren Zustand". In ein paar Wochen könnte der Zustand haltbar sein. Mein weiss es ja nie.

Selbstverständlich verspricht und versprach er in allen Fällen Konsequenzen und lückenlose Aufklärung. Das sind "nur" Einzelfälle. Frau Aigner verspricht vermutlich/vermeindlich/möglicherweise auch das Blaue vom Himmel. Man nannte sie im Regionalradio die Futtermittelschl.... .Man sollte bedenken, dass die jahrelangen Vorzeichen nicht auf ihr Konto gehen als aktuelle Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Was sie ernährt uns, landwirtschaftet und verbraucherschützt?

Erinnern wir uns an Roland Koch, der trotz seiner vermutlich falschen Aussage in der CDU-Spendenaffäre im Amt bleiben wollte. Nein, er ist jetzt Vorstandsvorsitzender von Bilfinger Berger und versprach brutalst mögliche Aufklärung. Der brutalst mögliche Aufklärer hat zugelassen, dass man die wackeren Steuerfahnder von Hessen mittels gefälschter Gutachten als dienstuntauglich und psychisch krank erklärte. Sie wurden zwangspensioniert.

Wenn Sie noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Ich muss mich nicht dafür entschuldigen, dass ich empfindlich bin, wenn es um gebrochene Versprechen geht. Ein Versprechen ist ein Versprechen. Wenn man es bricht oder den Mund zu voll genommen hat, sollte man eine plausible Begründung parat haben und keine luschenhaften Ausreden.

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