Mittwoch, 24. November 2010

Vier Monate nach der Loveparade

will immer noch niemand aller Verantwortlichen zur eigenen Verantwortung stehen.

Duisburger Politiker boykottieren OB
Leiden sie unter Gedächtnisschwund? Wer hat die Entscheidung für die Loveparade im Stadtrat mit abgesegnet? Politiker verschiedener Parteien, die eine Mitverantwortung tragen. Das mutet ziemlich scheinheilig an. Von den mitentscheidenen Landespolitikern in der Landeshauptstadt Düsseldorf ist gar keine Rede mehr.

Die Katastrophe bei der Loveparade war absehbar
Wenn sie absehbar war, warum haben die vorher und nachher Kritiker nicht nachdrücklicher gewarnt?

Ein Kommentator stellt die Überlegung an, ob Videos und Internetseiten, die über die LP berichten, von den Ermittlungsbeamten berücksichtigt werden. Da können wir ihn oder sie beruhigen. Bei unseren Zeugenaussagen erfuhren wir von der Polizei, dass sie die Videos, Berichte im Internet, reale und virtuelle Zeugenaussagen mit über 80 Beamten auswerten.
Sie sagten, es sei wie ein Puzzle mit 1 Millionen Teilen. Wir hoffen, dass die BeamtInnen es akribisch machen. Das wäre auch in ihrem Interesse, weil man die Haupt"schuld" der Einsatzpolizei in die Schuhe schieben möchte.

Nach drei Stunden freiwilliger Zeugenaussage fühlten wir uns wie ausgequetschte Zitronen und wir haben uns gefragt, wie es für Verdächtige sein würde?!

Manch Kommentator sollte sein Gehirn einschalten, bevor er schreibt. "Der Westen" wird beschimpft, weil sie das Thema Loveparade nicht ruhen lassen. "Die WAZ" ist nicht unbedingt unsere bevorzugte Info-Quelle, aber das sie das Thema nicht aufgeben, rechnen wir den Schreibern hoch an. Die Leute sollten bedenken, dass dort Angehörige, Freunde der Toten und Verletzten lesen. Möglichweise auch die, die verletzt und traumatisiert wurden. Sie sind natürlich an den weiteren Geschehnissen und möglichen Ermittlungsergebnissen interessiert. Den Betroffenen sollte man Respekt und Mitgefühl erweisen. Sie sind auf die Regionalmedien von NRW angewiesen, weil die Massenmedien das Thema kaum noch behandeln. Auch RP Online und der WDR berichten weiter. Und das ist gut so.

Hier noch ein paar Berichte aus RP Online, die vielleicht nicht jeder kennt.
Die Trauer zieht um in einen Glas-Kubus
Der Kubus ist, gelinde geschrieben, unwürdig. Was die Trauernden hinterlassen haben, wurde teilweise hinein geworfen. Das gleicht streckenweise einem Müllhaufen.

Polizeibericht wird vorerst nicht veröffentlicht
Die Hauptermittlungen führt unseres Wissens die Polizei Köln. Die Befangenheit der Duisburger Polizei ist wohl ein schlechter Scherz, wo PolizistInnen aus ganz NRW und von der Bundespolizei im Einsatz waren.

Loveparade: Demo gegen Sauerland in Duisburg.

Rosenflashmob zum Gedenken in Krefeld.

Der Ketchup-Angriff in Duisburg.
Für die Vorverurteiler des Herrn Karling, die schreiben er solle arbeiten gehen, damit er nicht auf solche dumme Gedanken kommt: der "Attentäter" ist ein bekannter Streetworker, der mehr für Bedürftige getan hat, als es jemals ein Politiker getan hat. Er kümmert sich um Arbeits- und Obdachlose und um Drogenabhängige. Zur Erinnerung: die Regierung Rüttgers hat die Obdachlosenhilfe gestrichen. Man "musste" die WestLB retten.

Er dürfte als Person am Geschehen die "Faxen dicke" haben. Er erlebt, was die Kürzungen im Sozialbereich bedeuten. Sein Verhalten darf unterschiedlich bewertet werden. Wir maßen uns kein Urteil an. Es ist bezeichnend, wie die ganzen Moralapostel sich zu Wort melden. Nieder mit dem Delinquenten. Höchststrafe?! Teeren, federn, vierteilen? Die Obrigkeit bleibt verschont?!

Ketchupspritzer will Sauerland wieder provozieren
1.336 Zeugen befragt
Sauerland trifft Karling
Das Erinnerungsforum hat auf mittlerweile 15 Seiten viele Infos gesammelt.

Wir werden weiter einstellen, was wir finden, ob es den es-reicht-jetzt-aber-Schreibern gefällt oder nicht. Wer das schreibt, will offensichtlich seine Ruhe haben und die Ursachen nicht wissen. Wir kratzen mal eben an der Oberfläche und das reicht uns. Wir fällen ein Urteil und haben im Grunde keine Ahnung. Vergleiche mit anderen Ereignissen, wo es viel mehr Tote und Verletzte gab, sind unpassend. Jedes Opfer ist zu viel.

Liebe Betroffene, wir lassen nicht locker. Wir haben es unverletzt geschafft "heil" dem Chaos zu entfliehen. Andere hatten nicht unser Glück oder unsere Schutzengel. Die Bilder des Gesehenen und Geschehen kann man nicht so schnell löschen, es sei denn man ist ein Verdrängungskünstler.

Gruß Andy und Schwalbe in Gemeinschaftsproduktion

1 Kommentar:

Jimmy Forever hat gesagt…

bitte bleibt weiter dran an dem thema. vielen dank!