Montag, 11. Oktober 2010

S21: Für "die" Polizei



Offener Brief von LehrerInnen:
"Wir sind schockiert über den Einsatz von Wasserwerfern und dem Vorgehen der in "Vollschutz" bekleideten Einsatzkräfte aus ganz Deutschland gegen junge Menschen aus Schulen und Hochschulen unseres Bundeslandes.
Wir sind bestürzt darüber, mit welcher Brutalität die Einsatzkräfte auf wehrlose junge Menschen ihre Wasserwerfer richteten, Pfeffersprays gezielt in die Augen der auf dem Boden sitzenden und wehrlosen SchülerInnen sprühten und diese verletzten."

Liebe Polizei, wir wissen, dass Sie überlastet sind. Wir wissen, dass die Polizeibehörde verschlankt wurde. Wir wissen, dass sie beruflich am "Krückstock" gehen. Wir wissen, dass Sie schlecht bezahlt werden. Die Protestierenden wollen Ihnen keinen Ärger machen. Der Unmut richtet sich nicht gegen "die" Polizei. Der Unmut richtet sich gegen die Politik, die es nicht interessiert, was die BürgerInnen wollen. Wir können uns vorstellen, dass es Ihnen Unbehagen bereitet gegen MitbürgerInnen vorzugehen, obwohl viele unter Ihnen ihrer Ansicht sind. Das muss ein Gewissenskonflikt sein. Eine Ihrer Aufgaben ist die BürgerInnen zu schützen. So wünschen wir uns die Polizei.

Ein Polizistenkommentar aus Welt-Online:
"Der Mann hat Recht. Ich bin selbst Polizist in Süddeutschland. Ich muss in meiner Dienstzeit mehr dickbäuchige "VIP Personen" bewachen und wi r haben keine Zeit auf Fuss-Streife zu gehen und die Bevölkerung zu schützen. Letzte Woche musste ich 4 Tage die Bonzen-Autos einiger Politiker aus Berlin bewachen die unsere Stadt besuchten. Für so einen Schwachsinn wurde ich drei Jahre als Polizist ausgebildet. Immer mehr junge Polizisten verlassen die Polizei und gehen zu privaten Sicherheitsfirmen, weil sie da in der Regel das doppelte verdienen als im Staatsdienst zu bleiben. Und haben wesentlich besser Aufstiegschancen.

Diese privaten Sicherheitsdienste bewachen zwischenzeitlich hoch sensible Firmen, AKW, Labors, wo die Polizei völlig unerwünscht aufgrund ihrer mangelnden Ausrüstung ist. Private Villen werden heute von Sicherheitfirmen überwacht und kontrolliert. Besser als die Polizei es kann. Und trotzdem werden immer mehr Polizeidienststellen geschlossen."

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