Mittwoch, 18. November 2009

Zum Bildungsstreik 2009; Solidarität ist wichtig!

Bei der Klausurtagung in Meseburg von Union und FDP ist das Thema Bildung ausgeklammert. Der Kinder-Alarm erklärt sich mit den streikenden Schüler- und StudentInnen solidarisch, denn sie haben mehrere berechtigte Gründe sich gegen ein ungerechtes Bildungssystem zu wehren. Unsere Politiker reden dauernd davon sich für mehr Bildung einsetzen zu wollen; außer reden ist bisher nichts gewesen.

In Essen wurde gestern die Demonstration aufgelöst. In dem Moment, wo eine Demo aufgelöst wird, gilt das Demonstrationsrecht nicht mehr und die Polizei machte von ihrer Möglichkeit von "Verstößen" gegen die Versammlungsfreiheit Gebrauch, weil die jungen Leute danach angeblich den Straßenverkehr behinderten. Warum hat die Polizei den Verkehr nicht geregelt und vernünftig mit den Demonstranten gesprochen, anstatt ca. 150 Personen zu verhaften?

Ich habe mir mehrere Videos zu dem Demogeschehen angesehen. Warum hat ein Polizist es nötig ein Kind, dass einen Kopf kleiner ist als er, herumzuschubsen, wenn es fragt, ob es durch die Polizeikette darf? Warum erfolgen diese Einkesselungen gegen friedlich demonstrierende Kinder, Jugendliche und StudentInnen? Muss es sein, dass ein Polizist sich einen jungen Mann schnappt und ihn brutal gegen das Polizeiauto presst? Muss es sein, dass die, die dem jungen Mann helfen wollten, von anderen Polizisten weggeschubst wurden? Hat die handelnde Polizei in solchen Fällen die Sprache verloren?

In Jena wurde aus nächster Nähe Pfefferspray gegen Studenten eingesetzt. Ist das nicht eigentlich für Schwerverbrecher gedacht?
Der Bildungsstreik in Duisburg verlief friedlich. Wir bedanken uns bei "unserer" verständnisvollen Polizei.

Liebe überreagierende PolizistInnen, sie haben Familien. Das hätten ihre Kinder sein können. Möchten Sie, dass auf ihren Nachwuchs dermaßen überzogen und aggressiv reagiert wird? Diese jungen Menschen sind keine Verbrecher. Sie setzen sich für ihre Rechte ein und somit auch für die Rechte ihrer Kinder. Mag sein, dass einige Polizisten gerade ein wenig übernervös sind und ich kann nicht beurteilen, welche Befehle die Polizei hatte. Man kann vorher überdenken, wie man handelt.

Muss es sein, dass in einigen Städten Schulen und Unis von der Leitung und der Polizei abgeriegelt wurden, damit man sich den Demos nicht anschließen konnte? Es gibt Zeugenaussagen, dass die gegen ihren Willen Eingesperrten durch Fenster und über Zäune kletterten, um sich den Demos anschließen zu können.

Mein Eindruck: es wird mit Gewalt versucht die Streiks zu unterbinden und für Abschreckung und Einschüchterung zu sorgen. Und dabei machen einige Polizisten mit? Was fürchtet man? Eine neue 68er-Bewegung?

Wer noch nie zu Unrecht in einem Polizeikessel geraten ist und unter Generalverdacht gestellt wurde, kann nicht beurteilen wie unfair vorgegangen wird. Sogar vorübergehende unbeteiligte Personen werden von einigen Uniformierten einfach herein geschubst.





Mit auf die "Barrikaden" gehen ist der friedliche Widerstand gemeint und das sich Einsetzen für vernachlässigte Rechte, Gesetze und leere Versprechungen. Bleibt zu hoffen, dass die Schüler- und StudentInnen sich nicht von Parteien, Organisationen, Institutionen, etc. instrumentalisieren lassen und wir "Erwachsenen" hinter ihnen stehen. Wir grüßen die Streikenden aus den Nachbarländern. Ruhig und besonnen bleiben!

1 Kommentar:

Karlheinz Krass hat gesagt…

Mir machen diese Schüler und Studenten Hoffnung. Es ist gut, wenn sie sich nicht alles gefallen lassen, was ihnen auf's Auge gedrückt wird. Schließlich ist es auch mit ihr Land, sie sind nicht nur Arbeitsmaterial für die Konzerne, sondern werden eines Tags die Verantwortung für das Ganze mit übernehmen müssen. Und da macht ihre Haltung mir Hoffnung - im Vergleich zu den korrupten und verlogenen Politikern, die derzeit das Land beherrschen.