Freitag, 14. August 2009

Dauerhaft "geistig behindert" - ein weiterer Skandal

Die Erwerbslosen bitten um Unterstützung: hat schon jemand von der Überprüfung zur Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt gehört? Das ist ein psychologischer Test, der in Wahrheit ein Intelligenztest ist. Damit werden Arbeitslose als "geistig behindert" eingestuft, wie Monitor berichtete.

"Doris Kruse ist ein Kämpfertyp. Sie ist stolz darauf, dass ihre beiden Töchter, die sie allein groß gezogen hat, einen Arbeitsplatz haben. Genau den hat sie nicht. Beim Einkaufen muss sie deshalb immer genau auf die Preise gucken. Arbeitslos ist sie schon seit vielen Jahren. Nach etlichen 1-Euro-Jobs schreibt sie immer wieder neue Bewerbungen. Doch damit soll sie jetzt aufhören, meint ihre Agentur für Arbeit, und das, obwohl sie noch gar keinen neuen Job hat. Vor sechs Wochen bekam sie plötzlich einen Bescheid. Darin teilt ihr die Arbeitsagentur mit, sie sei ab jetzt "dauerhaft geistig behindert" - laut Gutachten nach Aktenlage."

Das ist eine Erniedrigung. Mir kommt die Frau nicht "geistig behindert" vor. Sie hat es geschafft, alleine zwei Kinder zu erziehen, die nun Steuerzahler sind, hat gearbeitet bis sie arbeitslos wurde, stand als 1-Euro-Jobberin zu Verfügung und wäre bereit jede Arbeit anzunehmen, um sich aus dem Behördendilemma zu befreien. Nur weil jemand etwas "einfacher" gestrickt ist, ist er noch längst nicht "behindert". Menschen wie sie haben meist das Herz auf dem richtigen Fleck und sind mir persönlich wesentlich lieber, als die verurteilende besserwisserische intellektuelle "Experten"bande.

Wer als "geistig behindert" erklärt wird, landet in der Behindertenwerkstatt. Das Arbeitslosengeld kann eingespart werden und es fällt wieder einer aus der Statistik heraus. Laut dem Landschaftsverband Rheinland werden immer mehr Menschen ungerechtfertigt von der Bundesagentur für Arbeit in Behindertenwerkstätten geschickt.

Aus Berichten von Erwerbslosen ist uns bekannt, mit welcher Willkür die Amtsärzte vorgehen und genau diese Willkür zeigt der Monitorbericht auf.
Liebe Blogger, wir und die Erwerbslosen bitten um weite Verbreitung solcher Praktiken, also Piratenlizenz.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Bande

Da muss man faireweise auf die Definition der Bande zurückgreifen:
"Eine (kriminelle) Bande ist dann geben, wenn sich mindestens drei Personen auf strafbare Handlungen verständigen. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um drei hochgestellte Amtsträger handelt ...oder um 3 Hilfsarbeiter"
Die Aussage soll keine Minderwertigkeit der Hilfsarbeiter den Amtsträger gegenüber deuten, sonder das die Bande unabhängig von der sozialen Milieu gebildet werden kann, dabei haben die Amtsträger sogar gewissen Vorteil gegenüber den Hilfsarbeiter bei der Bildung einer Bande.

Exakt nach BGH: »1. Der Begriff der Bande setzt den Zusammenschluß von mindestens drei Personen voraus, die sich mit dem Willen verbunden haben, künftig für eine gewisse Dauer mehrere selbständige, im einzelnen noch ungewisse Straftaten des im Gesetz genannten Deliktstyps zu begehen. Ein "gefestigter Bandenwille" oder ein "Tätigwerden in einem übergeordneten Bandeninteresse" ist nicht erforderlich.«

Es ist aber erforderlich, dass wir uns auf die adäquate Bezeichnungen besinnen, wie das Beispiel auch deutlich macht.

Bekanntlich wurden mehrere Staatsbehörden in den letzten Jahren unter der Regierungen von CDU SPD CSU FDP Grünen in die Agenturen umgewandelt, die Agenturen bekanntlich sind keine Behörden mehr sonder Anstalten in denen die Agenten organisiert wurden, und erfüllen die Bedingungen einer Bande, weil sogar mehr als 3 Personen sind an einer Agentur beteiligt. Die bekannteste Agentur heisst Arbeitsagentur, kurz ARGE.

Die erste bekannte Aufgabe der ARGE ist ein Betrug der Bürger und der Steuerzahler der Bundesrepublik Deutschland bezüglich der Anzahl der Arbeitslosen, die Organisation sorgt dafür, dass etwas die Hälfte der Arbeitslosen in der Statistik nicht erfasst ist, siehe der Berichte des Bundestages vom 2008 : "Knapp die Hälfte aller Leistungsbezieher nicht als arbeitslos registriert Berlin: (hib/MPI) Von den 2007 durchschnittlich 6,348 Millionen Beziehern von Arbeitslosengeld I (Alg I) und Arbeitslosengeld II (Alg II) sind laut Bundesregierung 3,135 Millionen (49 Prozent) nicht in der Arbeitslosenstatistik registriert. Dagegen seien insgesamt 3,213 Millionen (51 Prozent) arbeitslos gemeldet gewesen, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (16/8458) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/8131)"

Spätestestens seit 2008 ist es amtlich, und allen Volksvertretern bekannt, dass die ARGE die Arbeitslosenzahlen systematisch fälscht und uns betrügt.

Die andere bekannte Aufgabe der o.g. Organisation unter der Führung von Herrn Weise ist die Beseitigung der Arbeitslosen aus den Statistiken, dabei die Kriminalität ist ein anerkannter Weg zu diesem Ziel. Die Hartz IV-Bezieher, als die billigste Form der Arbeitslosen, werden künstlich von dem Arbeitsmarkt fern gehalten, damit sie die Überführung der Bezieher des Arbeitslosengeldes in ein Arbeitsverhältnis nicht erschweren,. d.h. die Nichtbezieher des Arbeitslosengeldes werden gar nicht von der ARGE vermittelt, sondern behindert, eine Arbeitsstelle anzunehmen.

Eine andere kriminelle Methode, die "Wirtschaftlichkeit" der ARGE zu verbesser, ist die Erhebung der Arbeitslosenversicherung von s.g. Altesteilzeit-Beschäftigten. Diese Beschäftigte müssen zwar die Arbeitslosenversicherung bezahlen, ihnen verweigert die ARGE aber die Vermittlung nach der Beendigung der Arbeitsverhältnisses und liquidiert sie so schnell wie möglich als Arbeitslosen. Es handelt sich um offensichtlicher Betrugsabsicht, es wird den Betroffenen eine Versicherung für mindestens 4 Jahre aufgezwungen, obwohl der Versicherer ARGE keine Absichten hat, die Versicherung irgendwann zu erfüllen und das auch tatsächlich tut.
(Die Frotsetzung folgt)

Anonym hat gesagt…

Die Bande (Forsetzung)

Natürlich können die normalen Mitarbeiter, Beamten und Angestellte, eine kriminelle Tätigkeit nicht ohne weiteres ausführen, das kriminelle Geschäft verlangt entsprechende Fähigkeiten. Dafür werden die meisten jüngeren Mitarbeiter entsprechen abgerichtet, von den bekannten s.g. Beratungfirmen McKinsey, Berger und ähnlichen aus diesem kriminellen Milieu, damit sie mit entsprechende Härte und Unmenschlichkeit mit den Arbeitsloen (spöttisch in ARGE Kunden genannten) umgehen.

Es ist die Frage der Empfindlichkeit der Bürger, ob sie die ARGE als eine Bande einstufen, oder werden sie als eine Behörde weiter betrachten.

redlope hat gesagt…

Erinnert mich an den "finsteren Ostblock", wo man unangepasste Personen und Dissidenten in psychiatrische Anstalten verbrachte und ihr Abweichertum pathologisierte...
Ist ja auch superbequem für das System, oder?
(und dabei geht's im aktuellen Fall meist sogar um extrem anpassungsbereite Personen, die nur aus der Statistik verschwinden sollen. Echt krank, das System.)

Anonym hat gesagt…

na ja - die Psychologie läßt sich für vieles verwenden.
Man kann damit die Arbeitslosen-Statistik verschönern, den Großkonzernen unbotmäßige Steuerbeamten vom Hals halten, usw.
Mit dem Geld der Steuerzahler können Beamte und ihr Anhang vieles kaufen.
mfg zdago

Joergl hat gesagt…

Danke, Schwalbe!

Mike hat gesagt…

Ginge es allein um die Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt, dann würde es im Umkehrschluss bedeuten, das ein Großteil der Beamten erwerbslos wäre. ;-)

Anonym hat gesagt…

Es wird unheimlich, gell ?

Es ist schon unangenehm, wenn eine Behörde (ARGE) die Bürger für dumm verkauft, mehr die Bundesregierung macht das mit der ganzen Nation, den Deutschen. Damit haben wir uns schon aber abgefunden, damit können wir schon umgehen, ein bisschen schimpfen und es geht uns besser.

Wenn aber die Frage gestellt wird, ob diese Bundesregierung eine kriminelle Bande bildet, dann wird es unheimlich, gell ? Stellen wir uns vor, dass das stimmt, dann ist es sehr viel in diesem Land möglich, z.B. eine Schenkung von 500 Mrd. € an die internationalen Finanzverbrecher. Nein, da traut man sich nicht mal daran glauben, es ist schon besser bei der christlichen Version der Gutmenschen zu bleiben.

Es gibt schliesslich noch den Papst und der sagt immer wieder auch ein paar nette Wörter und so kann man auch die Frage verdrängen.