Montag, 1. Juni 2009

Die schwarze Armbinde der Solidarität

Ein Freund, der gerade erlebt, wie viele Menschen in seinem Umfeld arbeitslos oder in Kurzarbeit geschickt werden, hat die Idee: alle Hartz-IV-Empfänger, ob Arbeitslose oder Aufstocker, sollten eine schwarze Armbinde tragen mit einer grellen Aufschrift, die variieren kann: ich bin Hartz-IV-Empfänger, ein Sozialschmarotzer, ein Geringverdiener, ein Kurzarbeiter, der Abschaum der Gesellschaft, ein Entrechteter, ein Faulenzer, ein Überflüssiger, ein Unterschichtler, "unwertes" Leben oder ich gehöre zum Mob, zum Pöbel, zum asozialen Pack, zum Prekariat. Die meisten dieser abwertenden Worte stammen von Politikern und den Medien. Wie gut ihre Brandmarkung gefruchtet hat, zeigt dieser User-Kommentar, der einer von vielen ist:

"Hartz4-Opfer, arbeitsscheues, verblödetes gesindel ist das. wer so lange arbeitslos ist, ist dies nicht grundlos.Diesem Pöbel fehlt es doch häufig schon an grundlegenden Dingen wie Sauberkeit, Hygiene, Anstand, Fleiß, Pünktlichkeit, Einsatzwillen. Ein weiteres Problem ist die zu hohe reproduktionsrate der Unterschicht. Da setzt dieses gesindel immer mehr Kinder in die Welt, die nächsten generation Sonderschüler, krimineller und Transferleistungsempfänger. Man sollte eine Prämie für Unterschichtler aussetzten, wenn sie kinderlos bleiben. Was soll den aus den kinder werden, wenn sie als Vorbilder nur ihre Versager eltern haben, die rauchend und besoffen den ganzen tag zu Hause rumlungern."

Diese Person sollte sich was schämen. Man beachte die Fehler und den Informationsmangel dieses "Elitemenschen". Ob solche Menschen noch so eine dicke Lippe riskieren, wenn sie selber in die Situation geraten? Mit 40 oder 50 Jahren, trotz einer guten Ausbildung, arbeitslos geworden, nachdem man die Kinder bekommen hat?

Ein beliebtes Argument ist, sie würden auf unsere Kosten leben. Wir zahlen alle die Steuer auf der Steuer. Auf allem, was wir konsumieren und verbrauchen, sitzt die Verbrauchsteuer, also Warenwert + Verbrauchsteuer und davon wird die Märchensteuer berechnet. Auf wessen Kosten leben Abgeordnete?

Am besten hängt man sich noch ein entsprechendes Schild um den Hals, um gegen die Medien- und Politikerhetze zu steuern. Wer traut es sich, verliert seine Scham, zeigt Selbstbewusstsein, um die manipulierten und mediengeschädigten Menschen auf die wahren Umstände zu schubsen? Es würde aufzeigen, wie viele tatsächlich betroffen oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Vorbei wären die Zeiten der geschönten Zahlen.

Es gibt ja diese Geschichte: Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weißen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator: „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“

Um einen Aufstand geht es uns nicht, sondern um Solidarität, Vorurteilsbekämpfung und das Aufmerksammachen auf Missstände. In meinem Umfeld tragen viele so ein weißes Armband. Arbeitnehmer und Erwerbslose. Das kann man für wenig Cent in der Kurzwarenabteilung erwerben oder selber machen. Die Menschen fragen nach der Bedeutung. Das ist ein guter Ansatz, um Aufklärungsarbeit zu leisten und auf die Erwebslosenseiten und -foren aufmerksam zu machen, um zu lesen, wie die Leute in die Situation gerieten und von den Argen behandelt werden. Eine Arge-Begleitung kann auch nicht schaden.

Gerade in Bus, Bahn, an Haltestellen und öffentlichen Plätzen erregt man damit Aufmerksamkeit. Man muss allerdings aufpassen, dass man nicht überprüft wird wegen einer verbotenen nicht genehmigten "Versammlung" unter freiem Himmel, wenn man spontan angesprochen wird. Manch übereifriger Polizist oder Ordnungsamtsbeamter übernimmt sich. Das kann auch in einem Lokal passieren, wie jüngst in einem Berliner Cafe.

Ich kenne einen jungen Mann, der hat ein weißes Band an seine Unitasche gebunden. Wenn er gefragt wird, sagt er: "Ich trage es aus Solidarität mit meinen Ex-Mitschülern, die sich kein Studium leisten können oder keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden haben und nun Hartz-IV-Empfänger sind." Auch bei ihm ergeben sich fruchtbare Gespräche. Hut ab, vor dem jungen Mann.

Die schwarze Armbinde gefällt mir allerdings noch besser. Die kann sich jeder aus einer alten elastischen Sporthose oder ähnlichem selber basteln und einen Spruch aufsticken.

Die arbeitenden Bürger sind für den Fiskus potentielle Steuerhinterzieher, während man die wahren Steuerhinterzieher für Peanuts laufen läßt. Peanuts für sie. Die Schweiz wird ungeschickt von Steinbrück angegriffen, obwohl man die Steueroasen von USA und GB verschont. Für Schäuble sind wir potentielle Terroristen. Von der Leyen schiebt die Unterzeichner der Epetion in die pädokriminelle Ecke. Wir stehen alle unter Generalverdacht seit der Vorratsdatensicherung. Guttenberg zeigt sich wegen der Epetition betroffen. Bitte lesen Sie das erneut Herr von und zu, falls Sie es gelesen haben. Und "Gutti" ist ja soooo süß. Er droht mit Rücktritt und denkt an die Opelaner -wer es glaubt-, ist aber sparsam mit Internet-Antworten.

Sagte Frau Merkel nicht, mit ihr würde es keine staatlichen Hilfen geben? Das liest sich aber anders:
"Mehr als 1100 Unternehmen haben in den vergangenen Monaten Kredite aus dem KfW-Sonderprogramm beantragt, das mit dem ersten Konjunkturpaket eingerichtet wurde. 345 Anträge wurden schon bewilligt und damit 640 Millionen Euro Staatskredite zugestanden. Doch der wesentliche Teil steht noch aus. Sollten alle Antragsteller einen positiven Bescheid bekommen, müsste der Steuerzahler Kredite in Höhe von annähernd fünf Milliarden Euro finanzieren."

Peter Hartz meldet sich zu Wort und meint mal wieder seine "Top"-Vorschläge machen zu müssen. Erbarmen!!!
"Jetzt, bei steigenden Arbeitslosenzahlen in der Krise, juckt es Peter Hartz wieder in den Fingern. „Ich bin total überzeugt davon, dass wir das Problem Arbeitslosigkeit lösen können“, sagt er selbstbewusst wie eh und je. „Wir haben die Ideen. Wir wissen, was wir machen müssen.“ Hartz ist auf der Suche. Er sucht Politiker, die die Macht und den Willen haben, seine Ideen auch umzusetzen - so wie es Gerhard Schröder 2003 und 2004 mit den ersten Hartz-Reformen getan hat."

Wir waren bei Wahlkampfveranstaltungen für die Europawahl. Aus den Politikerreden und -antworten ist zu erkennen, dass sie weder den Lissaboner Vertrag, noch den Reformvertrag gelesen haben können. Zu ihren Fehlern aus der Vergangenheit stehen sie nicht. Spricht man sie darauf an, werden sie zu Sprintern und haben keine Zeit. Schade!!! Das erzeugt Unglaubwürdigkeit.

Das "Volk" will einfach nur in Ruhe und Frieden leben, nicht ausgesaugt werden, für die Fehler anderer nicht zahlen müssen und sich und seine Familie ernähren können. Ist das von dem "Kroppzeug" zu viel verlangt? Köhler erinnerte an die unantastbare Würde des Menschen. Nett von ihm. Wo bleibt sie? Ich finde sie nicht. Sie muss sich verstecken.

14 Kommentare:

Apollo und Luna hat gesagt…

Ich entscheide mich doch glatt für: "Ich bin der Abschaum der Gesellschaft"

So kommt sich des öfteren vor.

Anonym hat gesagt…

Was muß ich den da lesen?
Ich dachte Peter Hartz wäre ein Krimineller, und jetzt will dieses Subjekt sich schon wieder auf Kosten anderer profilieren. Skandalös!!!

Anonym hat gesagt…

Sigmatisierung, die Trennung von Böcken und Schafen ist ein beliebtes Mittel, auch Mobbing genannt, um sich den Pöbel vom Hals zu halten, wenn der sich um die letzten Krümel balgt, dann lacht das Herz der Auserkorenen, die das Stigma des Ausbeuters tragen. Nur die einen erben es, die anderen bekommen es verpasst zum Beispiel durch Hartz 4. Da reiche Kinder erben könnten, schafft man sie ab und macht trallala. Kann man je etwas anderes vom Kapitalismus erwarten?
L.

Anonym hat gesagt…

Hartz IV wurde deshalb eingeführt, weil das finanzielle Chaos der Hau-Ruck-Wiedervereinigung völlig aus dem Ruder lief. Helmut Kohl wollte die Vereinigung ganz schnell, damit er ganz fix den Nobelpreis erhalten kann, auf den er noch heute beleidigt wartet. Obwohl das Geld für die Wiedervereinigung in keinem Etat vorhanden war, wurde sie durchgezogen. Kosten: Geschätzte 4 Billionen Euro – eine Summe, die sich kein Mensch vorstellen konnte.
Seit der Wiedervereinigung ging es mit Deutschland abwärts – dieser Trend hält bis heute an. Es ist doch vollkommen logisch, dass es nicht zu finanzieren ist, wenn der Westen zunächst den Osten runderneuert (PKW, Campingbus, Reisen, Immobilien) und wenn Millionen von DDR-Bürgern in den Westen kommen (obwohl es gar nicht so viele Arbeitsplätze gibt). Folge: Die sozialen Probleme wachsen im Westen (Mangel an Arbeitsplätzen) und im Osten (Überalterung). Kurz danach kamen auch noch die Rußlanddeutschen. Dass den in der DDR stationierten sowjetischen Soldaten im Osten in Rußland Häuser für ihren Anzug gebaut wurden, haben alle vergessen. Zu der kurz danach erfolgten EU-Osterweiterung will ich schweigen.
Vollkommen logisch, dass das den großen Knall geben musste. Kein Land der Welt kann einen solchen finanziellen Suizid verdauen. Ausbaden dürfen das die arbeitslosen Menschen mit Hartz IV.
Man kann doch in einer Zeit, wo es keine Arbeitsplätze gibt, wo Massenarbeitslosigkeit herrscht, nicht die Arbeitslosen bestrafen – doch genau das ist geschehen.
Anstatt ihnen effizient zu helfen, wurden sie abgestraft!
Ich möchte nicht wissen, wie viele Selbstmorde es bisher gegeben hat, die verzweifelte Menschen begangen haben, weil sie von den Behörden schikaniert wurden. Darüber wird es nie eine Statistik gegen.
Man weiß, dass man mit Hartz IV die Existenz der Menschen beschädigt, oft ganz vernichtet und ihnen eine völlig perspektivlose Zukunft lässt.
Und das Schlimmste: Die Betroffenen haben es sich gefallen gelassen und nichts dagegen unternommen. Von daher ist die Armbinden-Idee eine erste gute Idee, aber sie wird daran scheitern, dass nicht alle mitmachen. Und das ist das Grundproblem. Während die Politiker zusammenhalten und sich dessen bewusst sind, schaffen das die Arbeitslosen nicht. Sie haben Angst, dass sie noch weiter schikaniert werden, wenn sie demonstrieren oder anders wehren. Und so geht die Saat auf.
'Unwertes Leben' hat es bereits schon einmal in der deutschen Geschichte gegeben. Ähnlichkeiten sind nicht zu bestreiten.

Anonym hat gesagt…

Es ist ja wohl die höhe was sich mansche Menschen heraus nehmen.Wie können sie sich denn ein Urteil bilden.Nicht jeder Hartz 4 Empfänger ist ein schmarotzer es gibt auch Menschen die aus Gesundheitlichen Gründen nicht mehr Arbeiten können aber das ist den Politikern ja egal aber wenn jetzt das Hartz 4 gekürzt wird wie Madam Merkel es vor hat dann kann sie sicher sein das es noch mehr Menschen gibt die aus verzweiflung zu Dieben werden

Clemens Hürten hat gesagt…

Hi!
Ich habe schon öfters die Texte in den Sozialgesetzbüchern, speziell zur Grundsicherung SGB XII und zu Hartz-IV / SGB-II öffentlich in Diskusionen mit den "Judengesetzen" des Hitlerregimes verglichen. Ich dachte immer schon daran, ab wann es wohl Vorschrift wird, eine Hartz-IV- oder Grundsicherungs-Binde, ähnlich dem "Judenstern" damals, tragen zu müssen, so als Zeichen, dass man jede Arbeit annehmen muss, die jeder ohne diese Kennzeichen einem anordnen darf.
Ich bin aber der Meinung, dass es wenig hilfreich sein wird, dass Betroffene nunmehr von usich selbst aus eine öffentliche Kennzeichnung durchführen und schon gar nicht in der Art, wie hier im Blog angeregt, denn: Wer sich die Schrift "Mülleimer" umhängt, muss sich nicht wundern oder beschweren, wenn Müll eingeworfen wird!
Da aber das Thema "Juden" in Deutschland immer noch übertrieben hochsensibel ist (wird ja von mächtigen Zionistenverbänden ständig gepusht), wäre es viel öffentlichkeitswirksamer, wenn die Betroffenen sich eine Binde anfertigen, die ein dem "Judenstern" zum Verwechseln ähnliches Symbol tragen würde.
DAS dann folgende Geschrei und Gezeter möchte ich dann wirklich gerne miterleben, speziell von den Zionistenverbänden!
Allerdings müsste vor Beginn der Aktion auch in der Öffentlichkeit klar gemacht werden, warum dieses Symbol gewählt wurde, dass es klare beweisbare Parallelen gibt, wie diese sich hautnah täglich auswirken. Und welche Rolle die Medien haben, die Diskriminierung und Unterdrückung zu intensivieren und so von den wirklich brisanten Themen aus Politik und Gesellschaft gezielt ablenken.
Mein Vorschlag:
Unter dem modifizierten "Judenstern" eine Schrift: Unterdrückung damals wie heute: Hartz-VI & Grundsicherung.
Jeder, der dann öffentlich gegen unsere Aktion protestiert, würde lediglich das Interesse an unserer Aktion vergrößern und somit allen Betroffenen einen Dienst erweisen, denn ausgegrenzt sind die Betroffenen ja schon!

Übrigens engagiere ich mich dafür, dass Menschen durch die systemgewollte Unterdrückung, Ausgrenzung und Verarmung nicht krank werden müssen, sondern psychisch gesund bleiben können. Mein Projekt fläuft in Rottweil und findet sich unter www.gessso.de

Schwalbe hat gesagt…

Liebe Leser,
in Gesprächen mit Erwerbslosen haben wir festgestellt, dass sie sich nicht trauen, so eine Armbinde zu tragen. Wen wundert es? Sie berichten, dass sie sogar von ihren Nachbarn angepöbelt werden. Das weiße Sklavenarmband tragen sie eher. Ich finde den Vorschlag immer noch gut, aber ich kann die Zurückhaltung der Erwerbslosen auch verstehen.

Wir Nicht-Hartzis müssen sie stärken und unterstützen. Sie sind ausgegrenzt genug. Wir erklären uns schon lange mit ihnen solidarisch. Es gibt in etlichen Städten die Zahltagaktionen und die ARGE-Begleitungen, bei denen wir auch mitwirbeln. Manchmal machen wir eine kleine Spontanaktion in der Innenstadt, bewaffnet mit Transparenten. Wenn man aufmerksam das Netz verfolgt, erkennt man, wie viel Bloggerunterstützung die Erwerbslosen bekommen.

Wenn ich mich mit den Texten der SGBs beschäftige habe ich dabei ähnliche Assoziationen. Davidstern, um Himmels Willen. Uns würde das Trommelfell platzen.
Das Ganze war von uns gedacht als Provokation den Politikern und Medien gegenüber.

Am Wochenende besucht uns die Kanzlerin im Tor zum Ruhrpott. Da freuen wir uns aber.

Herr Hürten ihre Seite schaue ich mir gerne an und wenn sie mir gefällt, werde ich sie "gnadenlos" verlinken.

Martin Tangeten hat gesagt…

Super Aktion!

Sehr gute und treffende Worte! Es freut mich, dass ihr die Verhältnisse beim Namen nennt. Ich werde mal sehen, ob ich das in meinen Wahlkampf einbaue. Macht weiter so!

Martin Tangeten (parteifreier Bundestagskandidat für den Wahlkreis 56 Bremen II Bremerhaven)

Nichtwähler? Dann aber richtig! www.williweise.de

Anonym hat gesagt…

Trotz über 40 Jahren Arbeit bin ich heute HartzIV-Empfängerin. Ich versuche alles, um wieder Arbeit zu bekommen (bin jetzt 57 J.) - auch Zeitarbeit habe ich schon gemacht, wurde dreimal verlängert - und dann das Aus. Bei der ARGE werde ich behandelt wie eine Kriminelle, werde von den "Fallmanagern" belogen und beleidigt. Selbst von meiner Familie höre ich abwertende Worte über das faule Pack der HartzIV-Empfänger. Ich schäme mich zutode. Ich weiss, die Politiker würden uns am liebsten entweder in der Gaskammer sehen oder als Sklaven ausbeuten (das tun sie ja jetzt schon). Und ich weiss, es ist höchste Zeit, dass wir uns selbst helfen. Die Idee mit der Armbinde ist superklasse. Aber ich gebe zu, sie macht mir auch Angst, ich bin zu feige ...

Schwalbe hat gesagt…

Liebe Unbekannte (o:57), sie sind kein Einzelfall. Ich mag ihnen und allen anderen Betroffenen dieses Forum empfehlen: http://forum.hartz.info/
Dort werden sie mit offenen Armen aufgenommen, finden Verständnis und Hilfe. Mir ist bekannt, dass sich daraus diverse Kontakte im realen Leben ergeben haben. Möglicherweise ist jemand aus ihrem Wohnort dabei, der sie z.B. zur argen ARGE begleiten kann. Nennen sie sich bitte nicht feige. Nach den Erfahrungen ist das eher Resignation. Die Seite von Herrn Hürten kann ich auch empfehlen:
www.gessso.de zur psychischen Unterstützung.

Hollowman hat gesagt…

Ich bin auch Hartz 4 Empfänger....
Ich bin auch vor kurzem stolzer Vater geworden....
Ich muss gestehen, dass ich Menschen kenne die Hartz 4er sind und die wirklich nicht arbeiten, geschweige die sich nicht um ihre Zukunft kümmern möchten.
Denen das alles egal ist... die lieber von ihrem Hartz 4 Geld, Alkohol und Zigaretten kaufen.
Die halt von einem Tag in den anderen Tag hineinleben.
Aber ich kenne auch Menschen die Hartz 4er sind die sich wirklich den Anus aufreissen um was zu erreichen, die jede Maßnahme der Arge und jede Eingliederung in die Arbeitswelt mitmachen um halt wieder in Arbeit zu kommen.
Ich kenne es selber, wenn man von der Familie als arbeitsloser und fauler Mensch betrachtet wird.
Ich möchte sowas keinem Menschen gönnen.
Von der Familie keinen Respekt zu ernten, ist das schlimmste was sich vorstellen kann.
Ich möchte so gerne wieder in Arbeit ... darf aufgrund meiner körperlichen Behinderung nicht jede Arbeit nachgehen.
Jetzt dazu noch die Wirtschaftskrise, die es den Arbeitslosen noch schwieriger macht in die Welt der Arbeitenen Gesellschaft zu kommen.
Ich hatte die Idee der Weiterbildung... eine neue sinnvolle Perspektive für mich (und andere) und eine evtl. bessere Chance, wieder in die Arbeitswelt zu kommen, meinem örtlichen Fallmanager vorgetragen.
Er fand den Vorschlag nicht unbedingt schlecht, musste mir aber sagen, dass er vom Gesetz her gezwungen war mich in Maßnahmen und Eingliederungsvereinbarungen zu stecken.
Als ich ihm dann gesagt habe.... Ich komme gerade aus einer 4 monatigen Maßnahme und bin schon wieder in einer 4 monatigen Maßnahme gedrängt worden.
Außerdem habe ich auch schon 2 Jahre zuvor, 1 Jahr lang, FREIWILLIG einen PlusJob im Altenheim gemacht.
Das es doch sinnvoller wäre mich jetzt weiterzubilden (die Weiterbildung ist übrings kostenlos) um auch später attraktiver für den Arbeitsmarkt zu sein.
Die Antwort war...
Was wollen Sie den mit einem höheren Schulabschluss. Wäre quatsch !!! Sinnlos !!!
Ich sagte ihm dann, dass es quatsch wäre mich in irgendwelchen Maßnahmen zu stecken, die dem Steuerzahler Unmengen an Geld kosten wenn ich mich doch kostenlos weiterbilden kann.
Nun ja... Fazit vom ganzen Lied ist....
Ich fühle mich wie ein Sklave...
Ich fühle mich nicht frei in meinen Handlungen....
Mir fehlt die Entscheidungsfreiheit !
Ich muss das tun, was er mir sagt sonst wird mir mein Alg 2 Geld gestrichen bzw. gekürzt....
Und das kann ich meinem Sohn und meiner Freundin nicht antun.....
Ich bin ganz klar für die schwarze Armbinde der Solidarität....
Ich würde sie sofort tragen....damit Deutschland mal langsam die Augen aufmacht, wo das ganze so hinführt.
Und ich muss gestehen das ich echt große Angst habe.... vor der mir vorliegenen Zukunft.....
Ich habe auch Angst mich aufzulehnen....
Schlimm genug das es Menschen gibt, die denken das ALLE Hartz 4er Gesindel, Dreck, Abschaum und was weiß ich noch sind !!!
Hilfe dem jenigen dem auch Hilfe gebührt !!!

Anonym hat gesagt…

Alle Ausgegrenzten müßten sich vernetzen und Aktionen bzw. Weigerungen GEMEINSAM durchführen. Deutschlandweit. DAS würde was bringen. Zum Beispiel nicht für 1,- arbeiten gehen! Z.B. keine "unwürdige" Arbeit annehmen, nur Arbeit, mit der sich der Arbeitslose einverstanden erklären kann.

Die selbsternannte "Elite"-Monster müßen unsere Kraft zu spüren bekommen. Angst ist ein schlechter Berater.

Ich möchte JEDEM Arbeitslosen klar machen, daß er STOLZ sein soll, Hartz4 zu bekommen. Warum? Weil das ein Zeichen dafür ist, daß dieser Mensch kein Schwein sein kann, denn nur wer Schwein genug ist, kommt nach oben.

Hartz4ler kehren den Spieß doch um: Anstatt die Reichen mit ihrer Arbeitskraft zu nähren (was wären die Reichen ohne die Armen?), beziehen sie Geld von den Verantwortlichen. Ich finde, das ist ein Grund zur Freude! Das meine ich im ernst. Laßt euch nicht zu Krüppeln machen. IHR SEID DAS VOLK und ihr könnt eine Menge tun.

TUT WAS!
Seid stolz auf euch.

Genießt die Zeit, die ihr jetzt habt! Oder habt ihr dann wieder ANGST, eure Mitmenschen könnten euch doch für Schmarotzer halten?

Gruß an alle MENSCHEN (die noch keine versklavten Arbeitsroboter sind)

Anonym hat gesagt…

Hi, also wenn ich, zum Dortmunder Arbeitsamt gehe, und weis Gott nicht nur da, sehe ich auch fast nur asoziale, morgens in der Früh rauchen und schon mit einer Bierflasche herumhängen ist ganz einfach asozial. Statt das Bischen Geld für Drogen auszugeben, sollten die sich mal besser Hygieneartikel und anständige Klamotten kaufen, dann würden die auch nicht mehr so asozial & ungepflegt aussehen. Somit ist auch in diesem besagten Artikel leider Gottes ein Stück Wahrheit drin. Allerdings finde ich es zum Kotzen, das normale und seriöse Arbeitslose, wie auch ich es bin, in die gleiche Schublade gesteckt werden, das korrupte Verhalten der Politiker finde ich nicht mehr asozial sondern schon kriminell!!! Ich habe das Gefühl ich habe es mit der Mafia zu tun und dass das Handeln der Politiker eher die des Hitlers gleichen!!!

LG

Schwalbe hat gesagt…

Negativbespiele kennen wir alle. Wer morgens schon süppelt, hat den Halt verloren, resigniert, kommt nicht mehr klar. Was hinter jedem Einzelschicksal steckt, können wir nicht wissen. Es trifft nicht auf die Masse der Erwerbslosen zu. Wir schreiben gegen die Verallgemeinerung und Stigmatisierung an. Wer gestrauchelt ist, sollte sich dringend Hilfe holen.