Samstag, 23. Mai 2009

Jugendschutz im Internet ist eine ernst zu nehmende Sache

Jetzt wird "hart" durchgegriffen. Seiten mit kinderpornografischen Inhalten sollen gesperrt, aber nicht gelöscht werden. Unsere Politiker kennen sich damit bestens aus. Unsere Kinder werden zusätzlich geschützt durch das Jugendschutzprogramm. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Sie bewerten absolut objektiv. Die etablierten Medien werden meist als unbedenklich eingestuft, aber diese (bisher) unkontrollierbaren Blogger und Webseitenbetreiber sind fast alle jugendgefährend. Den Trend haben wir schon im August vergangenen Jahres kommen sehen.

Fefes Blog (nicht darauf klicken liebe Kinder, dieser Blog ist "gemeingefährlich") berichtet : "Die Seite wird laut Impressum übrigens von einem Internet-Pornovertrieb betrieben, der Domaininhaber ist die Inter Content KG, über die Wikipedia schreibt, sie seien einer der größten Pornoanbieter im deutschsprachigen Internet."

Unser Blog wird als "private pages soft" eingestuft. Sie meinen damit hoffentlich nicht Softporno?! Ich muss unbedingt nachfragen. Wir haben herausgefunden, dass die Bezeichnung bedeutet: kritischer, aber ungefährlicher Blog. Man, haben wir (bisher) Glück gehabt.

Liebe Kinder und Jugendliche, ihr schaut euch bitte weiter die kaum bekleideten Damen auf der Titelseite der BILD, anderer Zeitungen und Magazine an. Das ist nicht jugendgefährdend. Nacktheit ist etwas natürliches. Pornoseiten könnt ihr jederzeit anklicken. Es kommt lediglich der Hinweis, dass diese Seiten nur für Erwachsene gedacht sind. Da kann ich den Eltern raten, den Browser kindersicher zu machen.

Eure (Meinungs)bildung hat sich auf die etablierten Medien zu beschränken. Wenn ihr dann beschränkt seid, haften sie nicht für euch, denn: Eltern haften für ihre Kinder. Alle anderen Informationsquellen werden geschrieben von verklärten Verschwörungsspinnern, Unwissenden, Wichtigtuern, Dilettanten und verkappten Psychogestörten, die im wahren Leben zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Wahrscheinlich sind das alles Hartz-IV-Empfänger, die den ganzen Tag Langeweile haben und das Internet verseuchen. Ich muss unbedingt mal wieder beim Stammtisch der Eckkneipe lauschen. Dann habe ich noch mehr solcher Platitüden und Pauschalisierungen auf Lager.

Interessant ist auch die Bewertung der Parteiseiten. Nochmal aus Fefes Blog (nicht lesen):
"die linke.de ist ab 14 freigegeben, cdu.de hat offenbar einer meiner Leser nominiert, spd.de ist nicht gelistet, gruene.de und piratenpartei.de sind gesperrt."

Die Wellen zur Internetsperre, die natürlich keine Zensur ist, werden höher.
Wer auf der Abschussliste steht: habt ihr noch einen letzten Wunsch?

Unser Aufruf an die Regierung und die Ermittler: schnappen Sie sich die Richtigen. Wir wollen die Löschung der Seiten und die Bestrafung der Server und Provider. Fordern Sie von ihnen eine Auskunftspflicht über die Anbieter der Inhalte, um hoffentlich so an die Täter zu kommen. Das wäre sinnvoll.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Natürlich ist Jugendschutz eine wichtige Sache im Internet.Nur,wer Freund ist oder Feind lässt sich manchmal auf den ersten Blick nicht wirklich feststellen,dazu sind tiefergehende Recherchen zwingend.
Das beste Beispiel und eigentlich eine unglaubliche Verbindung offenbart sich hier:
http://nemetico.twoday.net/stories/ein-vorgeschmack-auf-internetsperren/
Es wird klar beim Lesen des Artikels!

Schwalbe hat gesagt…

*kicher*, das hatte ich ja heute morgen als erstes gelesen ;-), hatte aber die Seite vergessen abzuspeichern. Danke *schmatz*
Ich hoffe, mein Sarkusmus ist rübergekommen :-o)

Joergl hat gesagt…

...prääächtig rübergekommen...