Mittwoch, 12. November 2008

DB 'wirbt' um Fahrgästenachwuchs

Die kinderfreundlichen Zugbegleiter der Bahn kennen anscheinend ihre Dienstvorschriften nicht. Laut einem Bahnsprecher sei in den Dienstvorschriften geregelt, dass Minderjährige, Schwangere und alkoholisierte Personen nicht aus Zügen verwiesen werden dürfen.
Zum dritten Mal ist bekannt geworden, dass ein(e) Minderjährige/r aus dem Zug geworfen wurde wegen Mangels an Fahrkarte. In einem Fall handelte es sich um ein Freizeitticket, dass das Kind aus Unwissenheit für den Schulweg benutzt hatte.

"Bahn zieht Konsequenz aus Kinder-Rauswurf
Berlin Bundesweit müssen sich alle Zugbegleiter der Deutschen Bahn künftig schriftlich verpflichten, Minderjährige unter keinen Umständen aus Zügen zu verweisen.
Diese Konsequenz zog die Bahn nach Angaben eines Sprechers am Dienstag, nachdem der dritte Fall binnen weniger Tage bekannt wurde, bei dem Kinder ohne gültigen Fahrschein aus Zügen gewiesen worden waren. Die drei beteiligten Bahnmitarbeiter seien erst einmal vom Dienst ausgeschlossen worden, so der Bahnsprecher."
http://www.lr-online.de/vermischtes/LR-Panorama;art1676,2258991

Es soll keine generelle Vorschrift geben, Fahrgäste ohne Ticket aus dem Zug zu werfen. Eins der Kinder soll nach dem Rauswurf aus dem Zug 40 km von zu Hause entfernt gewesen sein. Ein Zugbegleiter weigerte sich die Eltern anzurufen, weil er sonst angeblich die Handygebühren hätte selber zahlen müssen. Das dementierte die Bahn. Laut Bahn kann jeder weiterfahren, der sich ausweisen kann. Möglicherweise hatten die Kinder keine Ausweise dabei. In dem Fall kann man die Eltern, die Dienststelle oder die Polizei benachrichtigen, anstatt die Kinder irgendwo in der 'Walachei' ohne ausreichend Geld und Handy auszusetzen. Es kommt schon mal vor, dass Kinder ihre Monatstickets zu Hause vergessen und die befinden sich meistens mit allen anderen Dingen, wie Geld und Ausweis, im Portmonee.

Noch etwas liebe Zugbegleiter: haben sie darüber nachgedacht, dass den Kindern etwas hätte zustoßen können, z.B. wenn sie auf die Idee gekommen wären per Anhalter weiter zu fahren oder sich hilfesuchend an jemand gewendet hätten, der nichts Gutes mit ihnen im Schilde führt?
Es handelte sich hier nicht um auffällige Kinder.
Ob die Zugbegleiter sich das auch getrauen würden, wenn ein Mann mit der Statur von Henry Maske oder Wladimir Klitschko vor ihnen stünde?

Aktueller Nachtrag:
"Wieder Kind aus Zug gewiesen
München (dpa) - Schon wieder ist ein Kind aus einem Zug geworfen worden - diesmal in Bayern."
http://www.derNewsticker.de/news.php?id=61073




© 2008 Copyright Kinder-Alarm Schwalbe 12.11.2008

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