Samstag, 2. August 2008

Genfraß 4: GEN MACHT GELD oder Geiz macht geil!!!

Monsanto hat kürzlich bekanntgegeben, dass das US-Landwirtschaftsministerium eine Zulassung für MON 89034 erteilt. Das Produkt soll unter dem Namen YieldGard VT Triple PRO vertrieben werden. Ab 2009 soll es dem Markt zur Verfügung stehen. Monsanto zufolge werden damit zwei verschiedene Proteine des Bacillus thuringiensis in der gentechnisch veränderten Pflanze eingebaut und zwar so kombiniert, dass unter der Erde Schutz gegen den Maiswurzelbohrer besteht und auf dem Acker die Pflanzen gegen den Maiszünsler und weitere Käfer immun sind.

Eine Kooperation mit Dow AgroSciences über seine Maisplattform "SmartStax" will Monsanto ab 2010 anstreben, um zusätzlich zu den Insektengiften auch noch Herbizidtoleranz in die Pflanze zu packen. "SmartStax wird Branchenführerschaft beim Unkraut- und Insektenschutz in einem umfassenden Paket des eingebauten Pflanzenschutzes in einer Saat anbieten", so Monsanto.

Erfreulich hingegen ist eine Nachricht aus Österreich, die per Erlass des Gesundheitsministeriums den Import von Genmais verbietet. Nach den Verboten dreier gentechnisch veränderten Rapssorten ist dies auch das Aus für den Genmais MON863 von Monsanto.
Der österreichische Erlass wird hoffentlich andere EU Staaten beflügeln, über Verbote im eigenen Land zu endscheiden. Österreich ist mit 7 Verboten von in der EU zugelassenen Gentech-Pflanzen an der Spitze in Europa. Neben MON863-Mais und den drei Rapslinien Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 ist auch der Anbau der Genmaissorten MON810 und T25, sowie der Import der gentechnisch veränderten Rapssorte GT73 verboten.

Bereits im Jahr 2004 war schon bekannt, dass Ratten mit MON863 gefüttert worden waren und später erhebliche organische Schäden aufwiesen; mit MON863 scheint nicht alles rund zu laufen. Im Januar 2006 ließ hingegen die EU-Kommission den Gentech-Mais trotz aller wissenschaftlichen Kontroversen für den europäischen Markt als Lebens- und Futtermittel zu. Grundlage dafür war eine positive wissenschaftliche Bewertung der EFSA, die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit.
Greenpeace und französische Wissenschaftler veröffentlichten im März 2007 die erste unabhängige Auswertung der Fütterungsversuche mit MON863. Die wissenschaftliche Studie zeigt, dass die Ratten tatsächlich an Nieren und Leber geschädigt wurden.

In Deutschland will sich Bundesagrarminister Horst Seehofer bei der EU-Kommission dafür einsetzen, dass der Anbau von Gentechnikpflanzen national geregelt werden kann.Die EU-Kommission solle nach diesen Plänen weiter für die Zulassung und den Import gentechnisch veränderter Produkte zuständig sein, hieß es aus Regierungskreisen in Berlin.Das Zulassungsverfahren soll wissenschaftlicher und transparenter werden.Eine einheitliche Line soll gefunden werden, da der Genmais in Europa sehr umstritten ist.
Die Angst um eine drastische Steigerung der Futtermittelkosten, die nach Befürchtungen der EU-Kommission in den kommenden Jahren über 100% erreichen könnte, weil einige Gensorten in Europa noch nicht zugelassen sind, sieht Seehofer als großes Problem. Man solle künftig bei Gensojaimporten auch kleinste Restbestände nicht zugelassener Sorten tolerieren, hieß es. Derzeit müsste eine Schiffsladung aus Übersee zum Beispiel wieder zurückgeschickt werden, wenn sich bereits Spuren nicht erlaubter Gensorten fänden.

Patente auf genmanipulierte Pflanzen und Tiere, wann kommt der Mensch?

MON863 und Pläne der EU zeigen, wie skrupellos Konzerne wie Monsanto und Regierungen vorgehen, um Genprodukte zur Zulassung zu bringen. Hohe Gewinne und die Kontrolle des Markts sind hier dabei treibende Kräfte, die von unseren Politikern weitestgehend unterstützt werden. Selbst Schäden für Tier, Mensch und Umwelt spielen dabei für sie keine große Rolle. Demokratie, die vom Volke ausgeht? Wen interessiert das Volk?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Grüß Euch

Gibt's dazu auch Quellenangaben?
Das wäre echt prima

Brigitte hat gesagt…

Da gibt es eine menge von sites die über dieses Thema berichten.
z.B. http://www.united-mutations.org oder http://agrarheute.com